Sprache und Translation in der Rechtspraxis.
Martina Rienzner und Gabriele Slezak (Hg.)
In: Stichproben. Wiener Zeitschrift für Kritische Afrikastudien. 19/2010.
http://www.univie.ac.at/ecco/stichproben/nr19.html
Im Zentrum der Nr. 19 der Stichproben steht der Versuch, Wissenschaft und Praxis einander in einem gesellschaftlich sehr sensiblen Bereich näher zu bringen. In der Praxis tätige Personen und Vertreter_innen unterschiedlicher Disziplinen diskutieren Herausforderungen, die mit transkultureller Gerichts- und Behördenkommunikation im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit einhergehen. Die einzelnen Beiträge sind um die inhaltlichen Schwerpunkte „Mehrsprachigkeit“, „Translation“ und „Zugang zum Recht“ gruppiert.
Mit Beiträgen von Margit Ammer, Brigitta Busch, Julia Dahlvik, Katharina Köhler, Waltraud Kolb, Klaus Krainz, Verena Plutzar, Martina Rienzner, Bettina Rittsteuer, Walter Schicho, Gabriele Slezak und Alexia Stuefer.
Rezension von Klaus Hofstätter, in: asyl aktuell 1/2011, 44-45, http://www.univie.ac.at/ecco/stichproben/review2011.pdf.
Interkulturelle Kommunikation im Asylverfahren
Deutsch. geb. 113 Seiten
Preis: EURO 23.40
PETER LANG 2011. ISBN 978-3-631-60116-7
Asylwerber müssen im Laufe eines Asylverfahrens ihre Erlebnisse wiederholt Beamten erzählen, denen der Herkunftskontext der Antragsteller überwiegend fremd ist. Wie gehen die beteiligten Akteure in diesem Setting mit kultureller Differenz um? Dieser Frage nachgehend, hat die Autorin von 2008 bis 2010 Verhandlungen am Unabhängigen Bundesasylsenat und Asylgerichtshof in Wien teilnehmend beobachtet und qualitative Interviews geführt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass den Akteuren unterschiedliche sprachliche Mittel zur Verfügung stehen, um interkulturelle Missverständnisse zu vermeiden und gegenseitiges Verstehen herstellen zu können. Verständnissicherndes Handeln wird aber oft durch die vorzunehmende Glaubwürdigkeitsprüfung und die Asymmetrie zwischen den Beteiligten verhindert.